vermehrt habe ich im Internet von „Kodex der Fotografen“ gelesen und alle hatten schöne Argumente, für die es sich doch lohnt, einen eigenen Fotografen-Kodex zu schreiben.
Was ist ein Fotografen-Kodex?
Zunächst einmal ist ein Fotografen-Kodex keine gesetzliche Regelung. Es ist auch kein von einer Behörde erstelltes Regelwerk. Der sogenannte „Fotografen-Kodex“ ist ein allgemein von engagierten Fotografen erstelltes Werk, mit der Bitte oder auch Hoffnung und Ziel, dass es von anderen gelesen, akzeptiert und weiterverbreitet wird.
Ich für meinen Teil habe mich von einigen interessanten und bekannten Fotografen inspirieren lassen, um ein eigenes Werk zu schaffen, ebenfalls in der Hoffnung, dass es akzeptiert und weiterverbreitet wird.
In diesem Werk habe ich Punkte zusammengefasst, die mich persönlich stören, und darüber hinaus auch allgemeine Aspekte berücksichtigt. Es dürfte somit sehr umfassend sein und jeden betreffen.
Naturschutz
Oft ist es so, dass ich an einem Plätzchen meiner Wahl auf Abfall stoße oder zertretene Zigaretten auf dem Boden liegen sehe. Dies ist natürlich ein No-Go. Raucher können ihre Stummel doch ganz einfach wegtreten und in einem umliegenden Abfalleimer entsorgen. Zudem gibt es auch Taschenaschenbecher. Leider handelt es sich dabei nicht nur um Zigarettenstummel, sondern auch um anderen Abfall. Daher gilt:
- Abfall vermeiden und sammeln: Hinterlasse keine eigenen Spuren und nimm, wenn möglich, deinen Müll wieder mit – noch besser: Sammle auch den Müll anderer ein. 😉
- Respektiere die Flora: Zertrete keine Blumenbeete und pflücke keine Blumen, wenn dies nicht ausdrücklich erlaubt ist. Es gibt genug Möglichkeiten, Blumen auch kostenlos zu pflücken.
Parkanlagen
Auch in öffentlichen Parkanlagen soll Ordnung herrschen. Diese Orte dienen nicht nur als Erholungszonen, sondern sind auch wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tierwelt. Deshalb gilt:
- Parkregeln einhalten: Halte dich an die örtlichen Parkregeln, da sie aus gutem Grund aufgestellt wurden.
- Achtsam agieren: Genieße die Ruhe und den Frieden dieser Anlagen, anstatt Unruhe zu verursachen. Schließlich möchten auch wir Fotografen ungestört unserer Leidenschaft nachgehen.
Verantwortung & Sauberkeit
Verantwortung zu übernehmen bedeutet, auf die Umgebung zu achten, in der wir Fotografen und uns aufhalten. Daher gilt auch hier:
- Sauberkeit wahren: Hinterlasse den Ort, den du besucht hast, so, wie du ihn vorgefunden hast – oder noch besser.
- Mit gutem Beispiel vorangehen: Jeder von uns kann das Umfeld positiv beeinflussen, indem wir achtsam und rücksichtsvoll handeln.
Freundlichkeit & Respekt
Ein respektvoller und freundlicher Umgangston sowie gegenseitige Rücksichtnahme sind das A und O – sowohl im Alltag als auch hinter der Kamera deshalb:
- Begrüßung: Möchtest du mit Freundlichkeit empfangen werden? Dann begegne jedem Menschen, den du triffst, mit Offenheit und Respekt. Ein freundliches „Hallo“ kann den ersten Schritt zu einer harmonischen Begegnung schaffen.
- Kommunikation: Zeige echtes Interesse, wenn jemand spricht, und achte darauf, die Gefühle deiner Mitmenschen zu respektieren. Eine wertschätzende Kommunikation, die auf Zuhören und Achtsamkeit basiert, trägt dazu bei, Vertrauen aufzubauen und eine kreative Atmosphäre zu fördern, in der sich jeder wohlfühlt.
Sicherheit
Die Sicherheit von dir und deiner Begleitung hat oberste Priorität und sollte niemals irgendwelchen Gefahren ausgesetzt werden. Aus diesem Grund gilt:
- Risikobewusstsein zeigen: Verzichte auf Orte, die ein Risiko für deine eigene Sicherheit oder die deiner Begleiter darstellen könnten. Dazu zählen unsichere Gelände, gefährliche Wetterbedingungen oder unzureichend gesicherte Bereiche.
- Gut vorbereitet und informiert handeln: Verschaffe dir vorab detaillierte Informationen über den Einsatzort. Das umfasst potenzielle Gefahren, wie schwierige Zugangswege, lokale Einschränkungen oder Sicherheitswarnungen. Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend, um unerwartete Risiken zu minimieren.
Privatbesitz
Nicht alle interessanten Fotomotive findet man in frei zugänglichen öffentlichen Räumen. Einige Locations befinden sich auf Privatgelände, wo der Eigentümer oft andere Nutzungsansprüche hat:
- Privatsphäre respektieren: Wenn ein Grundstück als privater Bereich gekennzeichnet ist oder der Eigentümer signalisiert, dass keine Fotos gemacht werden sollen, wähle bitte einen anderen Ort. So respektierst du die Privatsphäre und die Wünsche des Eigentümers. Das Betreten privater Grundstücke ohne Erlaubnis kann auch strafrechtliche Konsequenzen haben.
- Offener Dialog: Im Zweifelsfall kann ein klärendes Gespräch helfen, eventuelle Missverständnisse auszuräumen und neue Perspektiven zu eröffnen. Durch direkten Austausch lassen sich oft Lösungen finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Minderjährigenschutz
Kinder sind nicht nur unschuldige Motive, sondern auch besonders schützenswert:
- Einwilligung einholen: Fotografiere Kinder grundsätzlich nur dann, wenn du vorab die ausdrückliche Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten eingeholt hast – außer es handelt sich um deine eigenen Kinder. Diese Regel stellt sicher, dass die Persönlichkeitsrechte der Kinder gewahrt bleiben und schützt sie vor ungewollter Veröffentlichung ihrer Bilder.
- Sensible Wahrnehmung: Achte immer darauf, die Privatsphäre und das Wohlbefinden der Kinder zu respektieren. Berücksichtige dabei, dass Aufnahmen von Minderjährigen sensibel behandelt werden müssen. Denke auch daran, dass bei einer späteren Veröffentlichung zusätzliche gesetzliche Regelungen zu beachten sind, um möglichen rechtlichen Problemen vorzubeugen.
Drohneneinsatz
Mit der Drohne lassen sich tolle Perspektiven und einzigartige Aufnahmen erstellen. Doch der Einsatz erfordert ein hohes Maß an Verantwortung:
- Rechtliche Vorgaben beachten: Setze deine Drohne nur ein, wenn du alle geltenden gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsauflagen einhältst. Informiere dich vorab umfassend über die aktuellen Vorschriften, um Rechtsverstöße und damit verbundene Konsequenzen zu vermeiden.
- Respekt vor Mensch und Natur: Achte darauf, dass der Einsatz der Drohne weder Personen gefährdet noch in die Privatsphäre anderer eingreift. Rücksichtnahme gegenüber allen Beteiligten und der Umwelt ist essenziell, um einen sicheren und respektvollen Umgang zu gewährleisten.
- Transparenz zeigen: Kläre dich über lokale Regelungen und, falls du in sensiblen Gebieten arbeitest, kommuniziere deine Aktivitäten offen. Durch Transparenz kannst du Missverständnisse vermeiden und das Vertrauen von Anwohnern und Behörden stärken.
Schlusswort
Wie bereits erwähnt, habe ich mich von einigen Fotografen im Internet inspirieren lassen, einen eigenen Fotografen-Kodex zu erstellen. Das Fundament des Kodexes stammt von Benjamin Jaworskyj, einem erfolgreichen Landschaftsfotografen und Buchautor.
Ich denke, ich habe die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Wenn etwas ergänzt, hinzugefügt oder verbessert werden kann, dann hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreibe mir eine Nachricht. 🙂