Du hast dir einen Synology NAS-Server gekauft und bist auf den Geschmack gekommen, deine eigene Website selbst zu hosten? In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit den Vor- und Nachteilen.
Vorteile des Selbsthostings
- Kontrolle: Mit einem Synology NAS-Server kannst du nahezu alle möglichen Dienste betreiben, z. B. Web, E-Mail, Backup, Kalender, Medien, Cloud, Chat und viele weitere Anwendungen. Das Beste daran ist, dass du Herr deiner Daten bist. Um jedoch wirklich Herr deiner Daten zu bleiben, ist zwingend eine sichere Konfiguration nötig. Wie du deinen NAS-Server richtig absicherst, zeige ich dir in diesem Beitrag: „Synology NAS-Server richtig absichern: Anleitung.“
- Anpassungsmöglichkeiten: Mit einem Synology NAS-Server bist du frei in der Konfiguration deiner Dienste innerhalb der Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen. Wenn du das nötige Linux-Know-how mitbringst, eröffnen sich dir sogar noch mehr Optionen.
- Kosteneinsparung: Es hängt davon ab, welche externen Dienste du bisher genutzt hast – unter Umständen kannst du auch eine Menge Geld sparen. Obwohl die Anschaffungskosten zunächst höher sein können, könntest du dir langfristig den Webhoster, Cloud-Anbieter und andere kostenpflichtige Abos sparen. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass mein NAS-Server über fünf Jahre hinweg 24/7 fehlerfrei betrieben wurde.
- Speicherkapazität: Speicher ist heutzutage nicht mehr teuer. Selbst mit einer geringen Ausstattung befindest du dich im Terrabyte-Bereich. Einen Webhoster zu finden, der dir ein Paket mit 1 TB Speicher bereitstellt, ist schwierig – und wenn, dann zu einem hohen Preis. 😉
- Performance: Je nach Modell kannst du eine beachtliche Serverleistung erreichen, die locker mit einem Webhoster vergleichbar ist. Besonders im Bereich Cloud-Dienste und Datensicherung bist du klar im Vorteil: Mit einer schnellen Verbindung genießt du Übertragungsraten von bis zu 1 GBit oder mehr. Ich hatte auf unseren Rechnern und Mobilgeräten Backup-, Cloud- und Media-Dienste am Laufen. Mein NAS-Server der Plus-Serie war dafür völlig ausreichend.
Nachteile des Selbsthostings
- Technischer Aufwand: Die „Pakete“ von Synology sind intuitiv und gut dokumentiert, doch dies ist nur ein Teil des Ganzen. Wenn du deinen NAS-Server als Webserver nutzen möchtest, erfordert dies einen gewissen Aufwand: Updates müssen regelmäßig installiert, Funktionsprüfungen durchgeführt und Probleme gelöst werden. Hinzu kommt, dass du deinen Router kennen musst, um Ports freizugeben und im NAS zu konfigurieren – dabei solltest du wissen, wem du „das Türchen öffnest.“
- Kostenfaktor: Ein NAS-Server läuft idealerweise 24/7 – das bedeutet, du solltest mit höheren Stromkosten rechnen, je nach Modell. Zusätzlich empfehle ich dringend eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung), die vor Datenverlust bei Stromausfällen schützt und einen Überspannungsschutz bietet. Die Anschaffungskosten für eine USV sind gering und absolut empfehlenswert. Hinzu kommen mögliche Kosten für eine eigene Domain (.de, .com etc.).
- Konnektivität: Falls du keine feste IP-Adresse von deinem Festnetz-Anbieter hast, musst du auf Dyn-DNS zurückgreifen, um deinen NAS-Server über deine Wunschdomain erreichbar zu machen. Wichtig ist auch deine Anschlussanbindung – je mehr Upload-Geschwindigkeit, desto besser. Eine stabile Internetverbindung ist ebenfalls unverzichtbar.
- Sicherheit: Das wichtigste Thema ist die Sicherheit. Synology bietet bereits eine gute Grundkonfiguration, doch hier gibt es noch viel Verbesserungspotenzial. Besonders wichtig ist die Absicherung persönlicher Daten wie Backups. Netzlaufwerke, Cloud-Dienste und die Verbindung zur Außenwelt sollten verschlüsselt und durch ein SSL-Zertifikat geschützt sein.
Schlusswort:
Wie du siehst, hat jede Münze zwei Seiten – auch das Thema Selbsthosting. Es sollte gut überlegt werden, ob es sich lohnt und ob du Zeit sowie Wissen hast, um einen NAS-Server sicher zu betreiben. Wenn ich hier nicht so eine schwache Anbindung hätte, würde ich definitiv alles selbst hosten. Wie sieht es bei dir aus? Nutzt du deinen NAS-Server nur für Sicherungszwecke oder auch für Web-Dienste? Deine Meinung interessiert mich!
Mein NAS ist auch von Synology, hat aber alle Türen nach außen verschlossen. Mir ist das Sicherheitsrisiko zu groß, um einen eigenen Webserver zu betreiben (mal abgesehen von der fehlenden Bandbreite). Da sollen sich mal große Provider mit ganz anderen technischen Möglichkeiten und Know-how mit beschäftigen.
Stimmt! Als Hobbyprojekt dennoch sehr interessant. Zum Thema Sicherheit, sollte man schon wissen, was man macht. 😉
Ja, hast du dich aus diesen Gründen für einen Server bei Netcup entschieden?
Die Preis/Leistung stimmt. 🙂
Ja, aber du hattest ein paar Jahre das ganze Webzeug auf deinem Synology Server, wie ich weiß.
Ja, mehr als 5 Jahre. 🙂
Aber wurde zu teuer oder?
Nein, Die Kosten waren überschaubar. Wir haben hier nur eine 50Mbit Leitung.
Aha, das war der Grund. 👍
auch nur dieser eine Grund. 🙂
🤓