Hast du dir einen neuen Synology NAS-Server zugelegt und fragst dich bei der Inbetriebnahme, welches RAID du verwenden solltest? In diesem sehr kompakten Beitrag möchte ich beschreiben, welche Möglichkeiten du bei der Einrichtung deines NAS-Servers hast und für welches RAID ich mich entschieden habe.
Was ist RAID?
RAID (Redundant Array of Independent Disks) ist eine Technologie, die mehrere Festplatten zu einem einzigen Speicherpool kombiniert. Dies kann die Leistung verbessern, die Speicherkapazität erhöhen und die Datensicherheit durch Redundanz gewährleisten. Synology NAS (Network Attached Storage) unterstützt 7 verschiedene RAID-Typen, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
Tatsächlich musste ich meinen ersten NAS-Server zweimal zurücksetzen, da ich mit meinen Fingern immer etwas sehr schnell unterwegs bin, war die erste Wahl RAID 0 (Unwissenheit). Keine Ahung, wie ich darauf gekommen aber, ich habe es mal getestet. 🙂 Nach meiner „Testphase mit RAID 0“ hatte ich RAID SHR probiert, welches natürlich auch vernünftig lief, wäre auch schlimm, wenn nicht. Doch im Laufe meiner Recherchen hatte sich meine Meinung dann auch schnell wieder geändert, wie sehr oft. 🙂
Wenn du mehrere NAS-Server verwendest, wäre RAID 0 sicher interessant. Die lassen sich wunderbar verheiraten. 😉
Synology Hybrid RAID (SHR1 & SHR2)
Synology SHR ist ein hauseigenes System, welches bei der Inbetriebnahme standardmäßig vorgeschlagen wird. Die SHR-Variante ist am einfachsten einzurichten. SHR lässt sich durch das Hinzufügen weiterer Platten einfach erweitern, wobei der Unterschied zu SHR2 darin besteht, dass bei SHR2 min. 4 Platten Voraussetzung sind, da sie immer paarweise gespiegelt werden.
RAID 0
RAID 0 benötigt mindestens 2 Festplatten, du nutzt die vollen 100% (war mein Anfangsfehler) der Gesamtkapazität. Es besteht keine Ausfallsicherheit. Bei einem Plattendefekt sind alle nicht gesicherten Daten verloren, da es ein Volumen ist.
RAID 1
RAID 1 benötigt mindestens 2 Festplatten, du nutzt 50% der Gesamtkapazität. Die Daten der Platte 1 werden 1:1 auf Platte 2 gespiegelt. Sollte hier eine Platte ausfallen, bleiben die Daten vollständig erhalten, da sie ja gespiegelt sind. Die defekte Platte sollte dann durch eine Identische Platte getauscht werden. Am besten dasselbe Modell. Eine Platte mit mehr Kapazität einzusetzen wäre Verschwendung, da sie nur maximal die Kapazität des gespiegelten Volumens verwenden kann. Also, mehr würde gehen, weniger funktioniert nicht. Setzt du 3 Platten ein, wird automatisch mehr Platz für den Datenschutz in Anspruch genommen. Du nutzt im Endeffekt die Kapazität einer Platte.
RAID 5
RAID 5 benötigt mindestens 3 Festplatten, du nutzt die Kapazität von 2 Festplatten, die 3 Platte dient der Ausfallsicherung. Das Schöne an RAID 5 ist, du kannst so viele Platten verbauen, was in deinem System möglich ist, es wird nur eine Festplatte als Ausfallsicherung verwendet, quasi das Gegenteil von RAID 1. Auch hier gilt wie im RAID 1, ist eine Platte defekt, ersetzen. Da die Daten systematisch auf allen Platten verteilt sind, Dauert die Widerherstellung unter Umständen länger.
RAID 10
RAID 10 benötigt mindestens 4 Festplatten, du nutzt 50% der Gesamtkapazität. Die Kapazität kann immer nur mit zwei weiteren Festplatten erweitert werden. Die Spiegelung erfolgt hier immer paarweise.
RAID F1
Zu RAID F1 kann ich tatsächlich nichts sagen, da es auf meinen Geräten (DS+ Serien) nie zur Verfügung stand. Der Doku von Synology zufolge, wird RAID F1 auf Basis von RAID 5 eher auf den hochpreisigen RS-Modellen (Rack-Modellen) eingesetzt. Scheint auch noch recht neu zu sein.
Welches RAID?
Durch das Lesen vieler Artikel in diversen Foren und auf privaten Bloggs zum Thema RAID, bin ich immer wieder auf die Empfehlung des Typs RAID 5 gestoßen. Hä, warum RAID 5, wenn SHR doch von Synology empfohlen wird. Hmn nun ja, Synology SHR ist ein von Synology entwickeltes RAID-System, meinen Recherchen zufolge ist RAID 5 ein Standardformat, welches auch von anderen Systemen gelesen werden kann. SHR ist halt an Synology gebunden. Ein weiterer Punkt ist die Performance, RAID 5 benötigt wohl weniger Rechenleistung im Gegensatz zu dem komplexen SHR. Diese Punkte reichten mir, um das System auf RAID 5 aufzusetzen.
Auf der Website von Synology: https://www.synology.com/de-de/support/RAID_calculator kannst du dir visuell ein Bild von dem Ganzen machen. Unter anderem auch, wenn du mal Festplatten unterschiedlicher Kapazitäten probierst, so kannst du sehen, was du an „ungenutzten Speicherplatz“ generierst.
Es ist immer die Rede von Ausfallsicherheit und Datensicherheit. Ein RAID ist keine Datensicherung. Es ist auch keine gute Idee, eine externe Platte danebenzulegen, worauf die Daten gesichert werden. Es ist dann zwar eine Datensicherung, doch Im Brandfall oder einem Blitzeinschlag, können die Daten auch verloren gehen. Da sollte in Betracht gezogen werden, die Datensicherung zusätzlich auf ein externes Serversystem zu sichern oder sich Sicherungen getrennt an einem anderen Ort aufzubewahren.
Schlusswort
Ich hoffe, du hast du Info gefunden, wonach du gesucht hast. Da ich NAS-Server für so ziemlich alle Dienste verwende, halte ich RAID 5 für die richtige Wahl. Wie sieht es bei dir aus? Welches RAID nutzt du?
Jo, RAID5 läuft hier auch in beiden NAS-Systemen. Bisher hatte ich einen Festplatten-Defekt, der war dann kein Problem. Ersatzplatte rein, und alles war wieder fein.
Zur Sicherung nutze ich übrigens 2 externe HDDs, die im wöchentlichen Wechsel hier am NAS hängen und die andere Platte dann im Safe bei mir im Büro auf der Arbeit liegt.
Sauber, gleich im Safe. 🙂
Hätte ich eine stärkere Leitung, würde ich die Backups vermutlich auf irgendeinem Cloudserver sichern. Aber mit 11 MBit/Upload komme ich hier nicht sehr weit.